Das Delitzscher Moorbad

Im Jahre 1891 errichtet die Stadt Delitzsch an der Promenade eine Wannenbadeanstalt, die nach einem Entwurf und unter der Bauleitung des Architekten Paul Göhring aus Halle entstand. Das Gebäude wurde auf einem aus 203 Pfählen bestehenden Pfahlrost erbaut. Die Kosten des Neubaus betrugen damals 56.700 Reichsmark.

Im Jahre 1907 trug die Badeanstalt die Anschrift Auguste –Viktoria- Promenade 2, deren Pächter der Badewärter August Hille war. Dessen Nachfolger waren 1913 der Bademeister Robert Thamm und 1924 sowie 1927 der Badewärter Max Bruder, wobei die Einrichtung den Namen „Viktoriabad“ trug. Am 1. September 1933 fand die Übergabe an den neuen Pächter Willy Fuchs statt, der auf Grund der im Stadtgebiet gemachten Funde von Moor-Erde, die Einrichtung namentlich in „Eisenmoorbad“ umwidmete. In der Begründung dazu heißt es: „Die Delitzscher Moorerde ist nicht nur ein ausgezeichnetes Mittel gegen Rheuma, Gicht oder Ischias, sondern auch bei Frauenleiden und sogar spinaler Kinderlähmung sind hervorragende Erfolge erzielt worden.“

Wenn sich auch die Hoffnung auf den Kurstadtstatus für Delitzsch damals nicht erfüllte, so blieb doch das Moorbad als städtisches Wannenbad bis um 1971 weiter in Betrieb. Nach dessen Schließung erfolgte später ein Teilabbruch und schließlich nach umfassender Rekonstruktion 2006 die Neueröffnung einer Physiotherapie und 2008 die des Beauty und Wellness-Salon von Anett Leibert.

zur Verfügung gestellt von Dr. Manfred Wilde (Stand: Mai 2014)

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Das Delitzscher Moorbad

Bild 1 zeigt eine zeitgenössische Postkarte aus der Zeit um 1937